Stamm Philipp Schwarzert

Osternacht 2013 – Schnee in Affalterthal

Osternacht 2013 – Durch die Kälte zum Walbala
29.-31.03.2013

Viele in der Gemeinde wundern sich, warum man an Ostern eigentlich so wenige Pfadfinder im Gottesdienst trifft. Die Frage stellt sich zu Recht, denn Ostern ist für uns ein wichtiges Fest und dieses wird auch dementsprechend gefeiert.
Nur, dass das traditionell etwas anders abläuft, als man zunächst erwartet.

Jedes Jahr treffen sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Franken um die Osternacht zu feiern. Kurz vor Sonnenaufgang feiern wir gemeinsam am Walbala einen Ostergottesdienst in Mitten einer ganz besonderen Umgebung.
In unserem Stamm kombinieren wir die Osternacht seit mehreren Jahren mit einer der wohl pfadfinderischsten Aktivitäten schlechthin. Dem Hajk.
Ein Hajk ist eine mehrtägige Wanderung, auf der die Gruppe sich intensiv mit Natur, Landschaft und der Lebensgewohnheit in der Region beschäftigt, in der sie unterwegs ist. Letzteres ist in der Fränkischen Schweiz natürlich nicht so unterschiedlich, doch das Erlebnis der Natur ist jedes mal wieder spannend uns manchmal auch abenteuerlich.

So kam es, dass sich auch dieses Jahr eine Gruppe Ziegelsteiner Pfadfinder am Karfreitag auf den Weg machte.
Bepackt mit reichlich Gepäck, wie dem Zelt für die Übernachtung und dem Essen für die nächsten Tage ging es in eisiger Kälte los.
Von Kirchenbirkig, dem Startpunkt, ging es über die Burg Leienfels an schneebedeckten Feldern vorbei nach Affalterthal. Am dortigen Pfadfindertzeltplatz schlugen wir unser Nachtlager auf. Von der Wanderung und der Kälte ziemlich erschöpft tat ein ausgiebige Abendendessen am wärmenden Lagerfeuer nur allzu gut. Doch schon bald darauf kuschelten wir uns erschöpft in unsere Schlafsäcke, bis es am nächsten Morgen auf zur zweiten Etappe ging.

Nach der nicht sehr erholsamen Nacht fiel es uns nicht leicht wieder in de Kälte zu stapfen. Doch wie heißt das Sprichwort so schön? Der Weg ist das Ziel.
Nachdem wir unsere Wasservorräte an einer Quelle aufgefüllt hatten machten wir uns an einen doch recht anstrengenden Aufstieg zum Wildpark Hundshaupten, wo wir uns die wohlverdiente Mittagspause gönnten.
Von hier aus war es nur noch ein kurzes Stück nach Leutenbach, wo wir uns am Gemeindehaus mit den anderen Pfadfindern der Region treffen wollten.

Nach und nach kamen die Teilnehmer an, manche von ihnen kamen wie wir zu Fuß, andere kamen munter und frisch geduscht von zu Hause.
Als alle da waren bereiteten wir gemeinsam das Programm vor. Das Abendessen wurde hergerichtet, wir buken Osterbrot, bemalten Eier und verzierten Osterkerzen. Zudem wurde der anstehende Ostergottesdienst fertig vorbereitet.
Nach einem Abend gemeinsam mit Freunden, guten Gesprächen und vielen Liedern (Singen gehört bei Pfadfindern ja schließlich immer dazu) legten wir uns noch für ein paar Stunden schlafen.
Denn bereits um drei Uhr morgens hieß es wieder aufstehen. In Zweiergruppen machten wir uns im Dunklen auf den Weg hoch zum Walbala.
Auf dem mit Kerzen markierten Weg befanden sich mehrere Stationen mit Textauszügen, die sich mit dem Kreuzzug Jesu beschäftigten. Der ruhige Aufstieg und die Textstellen führten zu einer besinnlichen Stimmung in der wir unser Handeln und unsere Erlebnisse des letzten Jahres reflektieren konnten.
Oben an der Kapelle angekommen empfing uns der helle Schein des Osterfeuers. Dort warteten wir ruhig bis alle Gruppen angekommen waren um anschließend einen selbst gestalteten und sehr schönen Ostergottesdienst in wunderbaren Ambiente zu feiern.
Nach dem Gottesdienst konnten wir den, dieses Jahr leider recht nebeligen Sonnenaufgang bewundern.
Nach dem Abstieg gab es noch ein gemeinsames, sehr ausgiebiges Osterfrühstück im Gemeindehaus.
Dann machten wir uns auch schon auf den Heimweg in der Hoffnung zu Hause in unseren Betten doch noch eine Mütze Schlaf ab zu bekommen, bevor das Osterfest in der Familie beginnt.

Lars Herrmann und Peter Neubauer