Im letzten Jahr hat uns eine Gruppe israelischer Pfadfinder in Ziegelstein besucht und wir hatten eine großartige Zeit miteinander. Natürlich wollten auch wir die israelischen Pfadfinder anschließend in ihrem Land besuchen und planten einen 12-tägigen Besuch in Israel.
Am Donnerstag vor den Herbstferien ging es dann endlich los. Wir hatten einen frühen Start und trafen uns schon um 4 Uhr morgens am Flughafen in Nürnberg. Nach einem von Turbulenzen geprägten Flug erreichten wir gegen Mittag das sommerlich warme Tel Aviv.
Am Flughafen trafen wir unseren Betreuer für die nächsten Tage, Alon, sowie die ersten Gasteltern. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Beit Dagan, einen Vorort von Tel Aviv, der für die nächsten Tage unsere Heimat wurde. Den ersten Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren Gastfamilien und lernten uns alle kennen.
Am nächsten Tag sahen wir zum ersten Mal auch die Innenstadt von Tel Aviv und besuchten den bekannten Carmel-Markt. Den Nachmittag verbrachten wir mit dem lokalen Pfadfinderstamm und lernten, dass sich trotz der Unterschiede, unsere Pfadfinderarbeit sehr ähnelt. Da Freitagabend bereits der Sabbat beginnt, waren wir alle miteinander bei einer Gastfamilie zum Essen eingeladen, wo wir das traditionelle Kiddush (ähnlich dem christlichen Abendmahl) erleben durften.
Am Samstag genossen wir das erste Mal an den Strand und schauten bei herrlichen Wetter Tel Aviv an – ein richtiger Urlaubstag. Am Sonntag ging es dann wieder mit dem Programm weiter: Kajak fahren mit den Seascouts („Seepfadfindern“) von Tel Aviv und am Abend der Besuch einer Theatervorführung von einer deutsch-israelischen Begegnung.
Tags darauf folgte eines der Highlights unserer Reise. Wir fuhren mit dem Reisebus nach Jerusalem und wurden von Jacky, unserem Guide durch durch Yad Vashem, die „Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust“ geführt. Nachdem wir die Klagemauer sowie die Altstadt von Jerusalem besucht hatten, fuhren wir weiter nach Süden. Die Nacht verbrachten wir unter freiem Himmel auf einem Campingplatz am Fuße der ehemaligen Festung Masada, mitten in der Wüste.
Nach einer zu kurzen Nacht ging es schon um 5:00Uhr los, um die Festung noch im Dunkeln zu erklimmen. Die Mühen und das zeitige Aufstehen wurden mit einem spektakulären Sonnenaufgang belohnt. Danach ging es mit einem Zwischenstopp am toten Meer zurück nach Tel Aviv. Abends besichtigenden wir mit unseren Gastfamilien noch die Altstadt von Jaffa. Am folgenden Tag machten wir eine nette Wanderung einem kleinen Naturschutzgebiet und erholten uns bei einem gemeinsamen Abend in den Gastfamilien.
Die nächsten zwei Tage führten uns in den Norden Israels. Wir besuchten den historischen Hafen von Akko und die Kleinstadt Shefar´am, in der wir 2012 während unsere letzten Israelfahrt zu Gast waren. Die Nacht verbrachten wir auf einer Scoutranch in der Nähe von Haifa. Wir kochten über einem Lagerfeuer und ließen den Abend an selbigen ausklingen. Morgens ging es nach Haifa. Dort besuchten wir einen kleinen Markt und die prachtvollen Bahá´í -Gärten. Zurück in Tel Aviv nahmen wir freitags wieder am Treffen des israelischen Pfadfinderstamms teil, was mit unseren Gruppenstunden zu vergleichen ist.
Den Sabbat feierten wir diesmal zusammen mit den jeweiligen Gastfamilien im kleinen Kreis. Danach fand der jährliche Ball der Pfadfinder statt, zu dem wir alle eingeladen waren. Den Samstag verbrachten wir zusammen in den Gastfamilien bevor wir Sonntag nochmals nach Tel Aviv aufbrachen, um die schöne Stadt sowie den Strand noch ein letztes Mal zu genießen.
Am Montag stand dann der schwere Abschied von den Gastfamilien bevor. Schließlich kamen wir nach einem deutlich erholsameren Flug dann abends wieder in Nürnberg an.
Text: Elena Gaab & Lars Herrmann
Fotos: Hannes Pablitschko