Stamm Philipp Schwarzert

Sommerfahrt der Erdmännchen

Aufgrund der ungewöhnlichen Umstände verzichteten wir darauf, wie geplant nach Kroatien zu fahren und steuerten stattdessen unseren VCP-eigenen Bundeszeltplatz in Großzerlang auf der Mecklenburger Seenplatte an. Auch wenn die Anfahrt sicher kürzer war als ans Mittelmeer, sollte es doch ein lange Weg in den Norden Deutschlands werden. Aufgeteilt auf ein Auto und den Zug starteten wir am frühen Morgen des 10.08.2020 unsere Reise. Zunächst ging es für die Zugfahrer mit dem ICE nach Berlin, von wo es mit einem Zug und mehreren Bussen weiterging, um den Zeltplatz nach acht Stunden Fahrt endlich zu erreichen. Zur Aufmunterung bekamen wir von den längst angekommenen Autofahrern ein Stück Kuchen und verbrachten den restlichen Tag damit, unsere Jurte aufzubauen, gemeinsam ein Abendessen zu kochen und schwimmen zu gehen.

Am Dienstag entschieden wir uns etwas von der langen Anreise zu erholen und die Annehmlichkeiten des idyllischen Zeltplatzes zu erkunden. Dieser ist direkt an einem See gelegen, sodass wir der Hitze, wann immer wir wollten, mit einem Sprung ins kühle Wasser entfliehen konnten. Um uns nicht ganz der Faulheit hinzugeben, beschlossen wir, zusammen noch ein kleines Workout zu machen, von dem so mancher noch etlicher Tage Muskelkater haben sollte.

Ausgeruht und mit frischer Energie waren wir am nächsten Tag bereit, das nahegelegene Städtchen Rheinsberg zu erkunden. Der Bus brachte uns in keiner halben Stunde über kurvige Straßen und kleine Dörfer in die Stadt. Dort angekommen besichtigten wir das hübsche Schloss Rheinsberg sowie die dazugehörigen akkurat geplanten Gartenanlagen. Wir stärkten uns mit einem kurzen Snack beim lokalen Bäcker und schlenderten danach noch etwas durch die Straßen und Gassen Rheinsbergs. Abschließend gönnten wir uns alle noch ein Eis und machten uns schließlich auf den Rückweg zum Zeltplatz.

Der darauffolgende Donnerstag startete mit leckeren veganen Pancakes, die wir gemeinsam zubereiteten. Den Tag verbrachten wir am Platz, lasen, spielten Karten und gingen schwimmen, um für den Mottoabend mit Malle-Hits genügend Energie zu haben.

Am Freitagvormittag ging es trotz des langen Abends sportlich zu. Wir liehen uns Kanus aus und erkundeten die Mecklenburger Seenplatte. Dabei mussten wir immer wieder Hausbooten und anderen Wasserfahrzeugen ausweichen, um nicht zu kentern.

Der letzte ganze Tag unserer Reise begann recht spät, da der Abend davor bei innigen Gesprächen ungeplant sehr lang wurde. Um uns noch einmal richtig zu erholen schliefen wir aus und verbrachten nach einem ausgiebigen Frühstück noch etwas Zeit am Platz, wo wir schwimmen gingen, Karten spielten und im Schatten lagen. Unser letzter Abend in Brandenburg war recht kurz, um am nächsten Tag ausgeschlafen und fit für die lange Heimreise zu sein, gingen wir früh ins Bett.

Am Sonntag mussten wir leider schon wieder abreisen. Daher packten wir alles zusammen, bauten die Jurte ab und gingen ein letztes Mal schwimmen. Aufgrund der schlechten Busanbindung ging es diesmal mit Autoshuttle zum Bahnhof nach Rheinsberg, wo wir unsere Heimreise begannen. Davon abgesehen verlief unsere Rückfahrt bis Berlin ohne größere Schwierigkeiten. Erst der ICE nach Nürnberg hatte einige Verspätung und war so voll, dass es fast unmöglich war, Plätze zu finden, die nicht reserviert waren. Trotzdem kamen wir alle wieder gut zu Hause an und freuen uns schon auf die nächste Fahrt.